Heft 4/2024
Was bedeutet es, nachhaltig, oder besser: in einer nachhaltigen Welt zu leben? Beinhaltet dies auch eine Art „Klimawürde“, sprich das menschliche Recht, von der Klimakatastrophe nicht in Grundkonstituenten wie Gesundheit, Freiheit, Wohlergehen etc. beeinträchtigt zu werden? Speziell stellt sich diese Frage in Bezug auf jene Menschen, Gemeinschaften und Länder, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Darüber hinaus impliziert dies aber auch, diese Auswirkungen nicht allein auf die menschliche Würde zu beziehen, sondern auch auf die aller übrigen Organismen und Lebensformen. Ja mehr noch: auf den Gesamtverbund der aktuell immer mehr außer Kontrolle geratenden Ökosysteme, was nur möglich ist, sofern die Interdependenz zwischen Menschen und ihren Umwelt in sämtlichen Erscheinungsweisen ernstgenommen wird. Die Ausgabe Climate Dignity, die in Kooperation mit der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten des österreichischen Außenministeriums entsteht und begleitend zu deren Jahresprojekt 2024 erscheint, widmet sich Fragestellungen wie den folgenden: Wie sehen zukunftsfähige Lebensmodelle aus, die den Menschen ein würdevolles Leben bei gleichzeitiger Achtung der Würde der Natur ermöglichen? Welche Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen sind gegenwärtig am dringlichsten, und wie können künstlerische Konzepte zur effektiven Umsetzung dieser Maßnahmen beitragen? Wie können künstlerische Ansätze den Schutz von Biodiversität und anderen „planetaren Grenzen“ unterstützen? Welche Rolle kommt digitalen Technologien, vor allem Künstlicher Intelligenz, bei der Umsetzung von „klimawürdigen“ Lebensmodellen zu? Und schließlich: Wie kann es gelingen, auf Basis eines dauerhaften Gleichgewichts zwischen Menschheit und Umwelt ein neues Zeitalter umfassender Regeneration einzuläuten? All dem geht die Dezember-Ausgabe 2024 in Essays, Gesprächen und Einzel-Features nach.